HALSBANDSITTICH
Der Halsbandsittich (Psittacula krameri), auch Kleiner Alexandersittich genannt, ist die am weitesten verbreitete Papageienart. Er kommt sowohl in Afrika als auch in Asien vor. Als Neozoon lebt er auch in Europa und Nordamerika.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Unterarten
- 2 Aussehen
- 3 Ursprüngliche Verbreitung
- 4 Neubürgertum
- 5 Literatur
- 6 Einzelnachweise
- 7 Weblinks
Unterarten
Es gibt vier allgemein anerkannte Unterarten:
- Afrikanischer Halsbandsittich (Psittacula krameri krameri) Scopoli, 1769
- Neumanns Halsbandsittich (Psittacula krameri borealis) Neumann, 1915
- Indischer Halsbandsittich (Psittacula krameri manillensis) Bechstein, 1800
- Abessinischer Halsbandsittich (Psittacula krameri parvirostris) Souancé, 1856
Außerdem existieren domestizierte und Neozoenformen, die eine Mischung aus mehreren Unterarten sind, vor allem aus Psittacula krameri borealis, Psittacula krameri manillensis und Psittacula krameri krameri.
Aussehen
Psittacula krameri manillensis in Indien (weiblich)
Psittacula krameri manillensis in Indien (männlich)
Der Halsbandsittich ist überwiegend grün, am Kopf, am Bauch und unter den Flügeln gelb-grün, Nacken und Rücken zeigen bei ausgewachsenen Männchen je nach Unterart einen mehr oder weniger ausgeprägten Blaustich. Die erwachsenen Männchen haben ein charakteristisches „Halsband“, das als schwarzer Streifen unter dem Kinn beginnt und in ein rosafarbenes Nackenband übergeht. Er hat je nach Unterart einen dunkelroten bis korallenroten Oberschnabel und einen roten bis schwärzlichen Unterschnabel. Die Schwanzfedern sind oben dunkelgrün, die mittleren blaugrün, und unten gelb. Auffällig ist auch der orange-rote Lidring, der das Auge mit einer hellen Iris umschließt. Die Gesamtlänge des Vogels mit Schwanz beträgt etwa 40–43 cm, wobei der Schwanz etwas mehr als die Länge des Körpers ausmacht.
Ursprüngliche Verbreitung
Halsbandsittiche kommen in vier Unterarten vor. Das natürliche Verbreitungsgebiet der afrikanischen Unterart Psittacula krameri krameri erstreckt sich in Afrika vom Senegal und Guinea in einem breiten Band durch den Sahel bis in den Südsudan, wo sich das Verbreitungsgebiet der zweiten afrikanischen Unterart, P. k. parvirostris, durch Äthiopien bis nach Dschibuti und Somalia anschließt . In Asien leben die Unterarten P. k. borealis und P. k. manillensis in einem Gebiet, das den gesamten indischen Subkontinent sowie Pakistan, Bangladesch, Myanmar und Sri Lanka umfasst.
Halsbandsittich in Bonn, Poppelsdorfer Allee, nahe dem Botanischen Garten, wo die Vögel brüten
Verbiss an Rosskastanien sorgt für eine geschlossene Krone
Neubürgertum
Als Neubürger (Neozoon), der Bestände aus Gefangenschaftsflüchtlingen aufbauen konnte, ist er zunehmend in städtischen Gebieten der nördlichen Mittelmeerländer als Kulturfolger zu finden. Alexander der Große brachte ihn vor mehr als 2300 Jahren aus Asien nach Griechenland, daher auch die Bezeichnung „Alexandersittich". Außerdem findet man ihn im Raum Paris, in den größeren Städten Belgiens, den Niederlanden sowie im Süden und Osten Englands, wo er seit den 1930er Jahren bekannt ist. Zwischen den 1970er 1990er Jahren gab es in Österreich zwei Brutansiedlungen, im Wiener Türkenschanzpark und im Innsbrucker Hofgarten. Darüber hinaus gibt es eingebürgerte Vorkommen in den USA, in Südafrika und Japan.
In Deutschland traten 1969 die ersten Halsbandsittiche in Köln auf; inzwischen (2011) leben dort geschätzt knapp 2000 Exemplare [4]. Weitere unabhängige Vorkommen liegen entlang des Rheins, besonders in Düsseldorf, Wiesbaden (zusammen mit Mainz 2011: ca. 1500 Tiere im Sommer am Schlafplatz) [5], Worms, Mannheim/Ludwigshafen (Schlafplatz Ludwigshafen - vermutlich mit Sittichen aus Worms, Frankenthal und den wenigen Tieren aus dem Rhein-Neckar Gebiet im Sommer 2011: 1640 Tiere) [6]und Heidelberg. Ausgehend von diesen bildeten sich neue Populationen in Bonn, Mainz und Speyer. Dabei begann die Besiedlung des Rhein-Neckar-Raums ab dem Jahr 1973. [7] Die ersten Sichtungen in Frankfurt am Main stammen aus dem Jahr 2012. [8] In Deutschland betrug im Jahr 2006 der Bestand 6000-7000 Individuen und 650-880 Brutpaare. [9] Für 2011 wird die Bestandsgröße für Deutschland mit 7500 Tieren und rund 1500 Brutpaaren angegeben. [10]
Halsbandsittiche bei der Nahrungsaufnahme in einer
Eibein Heidelberg
In Deutschland brütet der Halsbandsittich besonders gerne in Höhlen alter Baumbestände, wie sie in Parks, Friedhöfen und großen Gärten vorkommen. Dabei bevorzugt er Platanen, die er auch als Schlafbäume nutzt. Seit einigen Jahren brüten Halsbandsittiche, v. a. in Heidelberg, auch in der Styroporschicht der Außenfassaden wärmegedämmter Gebäude. Über die Auswirkungen der Anwesenheit des Halsbandsittichs ist noch nicht genügend bekannt. Befürchtet wird vor allem Konkurrenz zu anderen höhlenbrütenden Vogelarten und Nahrungskonkurrrenz mit anderen fruchtfressenden Vogelarten, ferner Lärmbelästigung und Verkotung unter Massenschlafplätzen. Im Frühsommer ziehen die Tiere in Schwärmen von jeweils 10–30 Exemplaren während der Nahrungssuche durchs Stadtgebiet und die Obstanbauflächen der Umgebung.
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